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Wenn Paula comoderiert …Das war der Landestag am 13. Juli 2019 in Stuttgart Wer kommt noch mit bei den Entwicklungen, die Digitalisierung, demographischer Wandel oder Migration mit sich bringen? Diskussionen über den Zusammenhalt der Gesellschaft, digitale Klüfte oder „gelebte Science Fiction“ hatten den Landesgruppenvorstand zu dieser Tagung unter der Überschrift „Disruption! Alles neu, viele abgehängt?“ inspiriert. Auch die Sektion Wirtschaftspsychologe war als Organisatorin mit an Bord. Gemeinsam stellten die zwei Untergliederungen ein Programm zusammen, auf das die Mitglieder seit Ende Mai mit einem „Themen-Countdown“ und Interviews mit den Referierenden eingestimmt worden waren. Eine Begegnung der besonderen Art bot „Paula“, ein humanoider Roboter aus dem Forschungsprojekt „Robotik in der Altenpflege“. Die Teilnehmenden konnten Paula bereits bei der Eröffnungsveranstaltung in Aktion erleben. Schon hier kam die Frage auf, was Paula autonom könne und inwieweit sie aus dem Off gesteuert würde. Felix Carros, Sozio-Informatiker der Uni Siegen, zeigte in den nachfolgenden Workshops Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes auf. Man konnte das Gerät, Paula, näher „kennen lernen“ und diskutieren, inwiefern Roboter „Gefährtinnen oder Gefährten“ des Menschen sein können oder Menschen sogar ersetzen. Zum kollegialen Austausch u. a. über die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Selbstverständnis von Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten lud Roland Raible. Dr. Birte Schiffhauer fokussierte mit ihrer Forschungsarbeit und am Beispiel eines betrieblichen Digitalisierungsprojektes, welche Aspekte aus strategischer Sicht wichtig sind: Risiken, Chancen, Notwendigkeiten und Verantwortung sind zu bewerten, um Veränderungsprozesse menschenzentriert zu konzipieren und zu gestalten. Es waren anspruchsvolle Themen, die in den Workshops des Landestages vermittelt wurden. Professor Thomas Kliche berichtete aus zwei Forschungsprojekten in Ostdeutschland über Folgen der missglückten deutschen Vereinigung. Wurde aus diesen Fehlern gelernt, wird z. B. die aktuelle digitale Transformation anders gestaltet? Ansatzpunkte der Psychologie sind da, doch wo ist der große Plan, der diese Ansätze aufnimmt, der Zukunftsbilder liefert und eine faire Verteilung von Chancen und Nutzen verheißt? Mit der Zukunft ihrer eigenen Profession beschäftigten sich die Teilnehmenden des Workshops von Fredi Lang, dem Referatsleiter Fach- und Bildungspolitik des BDP. Wie beeinflusst die Novellierung des Psychotherapeutengesetzes die Zukunft der Psychologie? Die Diskussion des Gesetzentwurfs ließ die Frage aufkommen, wer überhaupt einen Nutzen von den skizzierten Änderungen haben kann - die Gesellschaft, die PiW (Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Weiterbildung) und die Psychologenschaft werden es eher nicht sein. Einige Änderungen sollte das Tagungsformat auch erfahren. So gab es erstmalig einen Workshop unter der Überschrift „Studierende berichten aus der Forschung“. Max Vogel aus Berlin stellte seine Untersuchungen zum Feedback vor. Und den BDP selbst machten die Landesgruppenvorsitzenden Thordis Bethlehem und Birgit Weinmann zum Thema: Wie sieht die Interessenvertretung von morgen aus? Von den vielen Ergebnissen ist zu nennen, dass der regionale Charakter des BDPs, in Form einer Landesgruppe, den Mitgliedern auch in Zukunft enorm wichtig ist. In Kooperation mit der Sektion Wirtschaftspsychologie thematisierte der Workshop „Arbeit gestalten – Räume gestalten – Zukunft gestalten!?“ die Zukunftsaussichten von Arbeitswelten angesichts der digitalen Entwicklung. Der Vorsitzende der Sektion Wilhelm Schilling und Andreas Hegenbart, der sowohl Psychologe als auch Innenarchitekt ist, beleuchteten kollaboratives Arbeiten und die daraus erwachsende Gestaltung von Arbeitsräumen; dem schloss sich ein angeregter Erfahrungs- und Wissensaustausch mit den Teilnehmenden an. Abgerundet wurde das Tagungsprogramm durch den Fachvortrag „Qigong in Prävention und Psychotherapie“ von Rainer Kurschildgen. Die Fachgruppe Entspannungsverfahren in der Sektion Klinische Psychologie hatte hierzu eingeladen, ihre Mitgliederversammlung fand nach dem traditionellen Kaffee und Kuchen-Ausklang des Landestages statt. Der oben erwähnte Countdown sowie die Interviews sind weiterhin hier abrufbar. Und der Termin des nächsten Landestages steht auch schon – wie seit Jahren wieder am zweiten Samstag im Juli, dem 11.7.2020! Der Vorstand der Landesgruppe Baden-Württemberg |
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